Dienstag, 13. Oktober 2015

Kleiner Hinweis



Wie versprochen (wenn auch etwas später als erwartet) habe ich es endlich geschafft, meine Erlebnisse dieses Monats in einem neuen Blogeintrag zusammenzufassen. Da ich jedoch bemerkt habe, dass der Post ziemlich lang geworden ist, habe ich mich dazu entschlossen meinen Text in Zwei zu teilen:
Zum einen einen Bericht über meine Arbeit und meine Erlebnisse dort
und zum anderen einen Bericht über meine Erlebnisse in meiner Freizeit.

Ich hoffe,dass das auch ein wenig dabei hilft, meinen Blog etwas mehr zu strukturieren und ihn insgesamt übersichtlicher und leserfreundlicher zu machen. ;)

Eingelebt



Kunstgalerie in Tuzla
Was also treibt eine Deutsche mit so gut wie keinen Bosnischkenntnissen hier in Tuzla in ihrer Freizeit? Zu aller erst einmal ziemlich normalen Kram wie z.B. kochen,putzen (eher seltenere, da ich ziemlich faul und ueberraschend „kompromissbereit“ bin :D), einkaufen etc.
Doch da das natürlich nicht meine gesamte freie Zeit in Anspruch nimmt, habe ich mir überlegt, dass wenn ich schon in einem neuen Land lebe und ein neues Leben führe, ich mir auch direkt neue Hobbies suchen kann.

Da ich Tanzen schon immer cool fand,habe ich mir eine Tanzschule gesucht, die Hip Hop anbietet und mich bei dem Kurs angemeldet. Zur Zeit sieht man meinem „Tanzstil“ noch sehr deutlich an, dass ich eine Anfängerin bin. Dennoch; das Training macht mir, obwohl es echt anstrengend ist (um ehrlich zu sein: ich habe noch Muskelkater in den Beinen,während ich diesen Post schreibe :D), sehr viel Spaß und die anderen Teilnehmer und unsere Lehrerin sind alle super nett :) 

  
Graues Herbstwetter
Abgesehen von meinem neuen Hobby gestaltet sich der Rest meiner Freizeit jedoch recht ähnlich wie auch zu Hause in Deutschland: Bei dem herbstlich, regnerischen Wetter, das uns nach dem langen und heißen Sommer schließlich mit seinen grauen Wolken eingeholt hat, verkrieche ich mich gerne mit einer Tasse Tee in mein Zimmer und lese ein wenig oder schaue einen Film. Da das aber auf Dauer langweilig wird und auch ziemlich ungemütlich (meine Matraze ist nicht gerade die bequemste), freue ich mich immer besonders, wenn ich abends mit meinen Freunden zum Essen oder auf einen Drink ausgehe.
Mein Freundes- und Bekanntenkreis hat sich in den letzten paar Wochen auch noch etwas vergrößert, da ich z.B. über die Arbeit Studentinnen kennengelernt habe, die durch Freiwilligenprojekte mit dem Koraci Nade zusammengearbeitet haben und im Agora noch weitere freiwillige Lehrer kennengelernt habe. Zu meinem Glück kann ich mich entweder auf Deutsch oder Englisch mit allen unterhalten. Ja, sogar in dem Kreativatelier, in dem ich arbeite, gibt es ein Mädchen, das sehr gut Deutsch spricht und mit dem ich mich super gut verstehe.
Insgesamt sind alle hier sehr offen und hilfsbereit mir gegenüber, was sich bereits dabei zeigt,wie sich alle auf mich einstellen und entweder Deutsch oder Englisch mit mir sprechen. Langsam kriege ich deswegen ein richtig schlechtes Gewissen, da es mir hier in den vergangenen zwei Monaten immer noch nicht gelungen ist, die Sprache ansatzweise zu lernen :(

Doch es gibt immer noch Hoffnung für mich: Ich habe endlich wieder regelmäßige Sprachstunden und ich hoffe, dass ich dann bald in der Lage bin, mich auch mal ein wenig auf Bosnisch zu unterhalten.
Im Großen und Ganzen hat mein Leben jetzt langsam eine gewisse Routine angenommen und das gefällt mir ziemlich gut. Das bietet eine tolle Grundlage, um neue Dinge auszuprobieren. Jetzt da ich mich hier in Tuzla gut auskenne, ist es für mich besonders interessant auch mal zu verreisen und was „anderes“ zu sehen. Ende des Monats fahre ich z.B. mit meinem Mitbewohner und ein paar anderen Freiwilligen aus Deutschland nach Belgrad, um dort die größte Buchmesse Europas zu besuchen. Ich freue mich riesig auf diese Abwechslung und bin gespannt, was es alles in Belgrad zu entdecken gibt :) 

Unterschiede zwischen fortschreitender Modernisierung und fehlenden finanziellen Mitteln

Die Straßenhunde sind hier so verdammt süß *-*
Denkmal an Anschläge zu Kriegszeiten in
Tuzlas Zentrum


Im Koraci Nade...



Team Koraci Nade
Wie ich bereits zuvor berichtet hatte, begann am 03. September meine Arbeit im „Koraci Nade“ (oder auf Deutsch „Schritte der Hoffnung“), einer Tagesstätte für behinderte Kinder und Jugendliche und ich muss zugeben, dass ich am ersten Tag furchtbar aufgeregt war. Nie zuvor hatte ich etwas in diese Richtung gemacht und meine Erfahrung im Umgang mit einer solchen Arbeit betrug dementsprechend gleich null. Dazu kam, dass ich die Sprache kaum bis gar nicht verstand (bzw. verstehe) und ich mir nicht wirklich sicher war, was auf mich zukommen würde.
Doch meine Sorgen erwiesen sich sehr schnell als unbegründet. Meine Mitarbeiter sind super nett und die Kinder, mit denen ich arbeite, sind super lieb. Auch wenn ich so gut wie gar nichts von dem verstehe, was sie zu mir sagen, so zeigen mir die Kinder dennoch, dass sie sich freuen, dass ich da bin. Sie nehmen mich in den Arm, lächeln mich an und sind alles in allem total lieb zu mir.
Stolze Sportler

Nette Mitarbeiter, super liebe Kinder und außerdem jede Menge kreative Arbeit; so macht Arbeit wirklich Spaß ;). Dazu kommt dann auch noch, dass wir immer wieder coole Projekte oder Aktionen haben, z.B. waren wir bei einem Sportevent für Behinderte, zu dem Teilnehmer aus ganz Bosnien nach Tuzla kamen und bei dem auch die Kinder aus dem Koraci Nade teilgenommen haben und total viel Spaß hatten.

Dann haben wir im letzten Monat oft mit den Kindern zusammen gekocht. Wir haben Waffeln, süße und herzhafte Pfannkuchen und Kartoffelauflauf gemacht und die Kinder hat das sehr gut gefallen. Sie wollten am liebsten alles selber machen und haben sich bei dem Anrichten des Essen ganz viel Mühe gegeben. :)

Außerdem gab es am Koraci Nade auch noch ein Freiwilligenprojekt, bei dem Studenten hier aus Tuzla einen Anstrich für die graue Mauer vor dem Gebäude organisiert haben. Bei den Streicharbeiten habe ich auch mitgeholfen, aber dazu kommt bald noch ein eigener Bericht und ein paar Fotos. ;)
Mias Geburtstagsfeier im Koraci Nade

Zur Zeit ist die Arbeit etwas eintöniger, da wir Weihnachtskarten basteln, die verkauft werden sollen, und da bemalen und bekleben wir dann den ganzen Tag Karten und das wahrscheinlich noch für den kompletten nächsten Monat. Aber alles in allem ist die Arbeit trotzdem sehr lustig (vor allem meine Mitarbeiter und ihre Späße :D). Außerdem gab es in dem letzten Monat auch ziemlich viele  Geburtstage zu feiern, sodass die Pausen immer sehr lustig waren und ich genug Torte bekommen habe, um von den Kalorien die nächsten vier Wochen zu leben :D

Meine Arbeit ist alles in allem sehr abwechslungsreich und ich freue mich echt schon darauf, was mich in Zukunft dort noch erwarten wird. :)

Fleißig am Pfannkuchen backen
Pfannkuchen machen glücklich ;)








Großes Sportevent - großes Vergnügen

Bei den Special Olympics gab es sogar Showeinlagen